Nicht weil Günter Arlt keinen Spass mehr an der Vereinsarbeit von Mit Natur Wohnen e.V. hat – oder nach den zwei Jahren durch die Aktionen zur Förderung von Natur + Wohnen jetzt alles im grünen Bereich ist… mitnichten. Im September wurde der 1. Vorsitzende von MNW, der für die Freie Wählergemeinschaft Rheda-Wiedenbrück einen Wahlbezirk übernommen hatte, über einen Reservelistenplatz in den Stadtrat gewählt.

Es ist die schiere Arbeitsbelastung – die bei der kleinen 2-Mann Fraktion auf die Schultern verteilt werden müssen.
Allein im November und Dezember finden 15 Rats- oder Ausschuss-Sitzungen statt. Dazu sollen in Zukunft auch noch diverse Arbeitskreise und “Runde Tische” eingerichtet werden. Im Durchschnitt dauern die meisten Sitzungen 2 – 3 Stunden, und zu jeder Sitzung muss man sich durch 100 oder 200 Seiten Beschlussvorlagen durcharbeiten. Das summiert sich im Monat ganz flott zu einem Papierstapel von 1000 + Seiten.
Dann muss man sich nach dem Durchlesen natürlich auch noch in der Fraktion über eine Position zu jedem Tagesordnungspunkt Gedanken machen. Es kommen so locker 40 Stunden … eine volle Arbeitswoche im Monat an Arbeitsbelastung für die überschaubare “Truppe” der FWG zusammen.
Mit einer Fraktion von 10 oder 20 Ratsmitgliedern und sachkundigen Bürgern kann man die Arbeit auf genug Schultern verteilen. Von der FWG sind 4 Personen als Ratsmitglied oder sachkundiger Bürger für Rheda-Wiedenbrück benannt! Zum Vergleich: Bei move arbeiten neben den 11 Ratsmitgliedern zusätzlich noch 6 sachkundige Bürger bei den Ausschüssen mit. Oder bei der aus 4 Fraktionsmitgliedern bestehenden FDP unterstützen 11 sachkündige Bürger ihre Fraktionskolleg*innen bei der Arbeit.
“Wenn auch mit schwerem Herzen – Ich kann unmöglich auf zwei so großen Hochzeiten tanzen”
meint der scheidende erste Vorsitzende. Die tagtägliche Arbeit von MNW wird hauptamtlich von den verbleibenden Mitgliedern im Vorstand fortgeführt. Wo Not am Mann ist unterstützt Arlt im Rahmen der knappen Zeit… bis ein neuer 1. Vorsitzender gewählt werden kann. Das ist wahrscheinlich im Januar bei der geplanten Jahreshauptversammlung – vorausgesetzt ein Zusammenkommen unter den Lockdown-Bedingungen wird überhaupt möglich sein?
Die Mitglieder im Verein wollen nicht nur in den eigenen Reihen nach einem neuen 1. Vorsitzenden suchen. Beim Bauen und der Wohnraum-Schaffung in Rheda-Wiedenbrück wird sich in nächster Zeit schwer was tun! Die Subunternehmer des grossen fleischverarbeitenden Betriebs an der Gütersloher Straße ziehen sich aus der Stadt zurück. Fa. Tönnies übernimmt, wie versprochen, die Werksvertragsmitarbeiter in die eigenen Unternehmen. Und will auch weiterhin einen Rundum-Service für die Leute aus Rumänien usw , ähnlich wie in der Vergangenheit, bieten. Anheuern in Rumänien – Ausbilden – Wohnungen an Mitarbeiter vermieten – und sie auch beschäftigen. Bei 5000 Fleischwerkern in Rheda-Wiedenbrück könnte die Firma damit nicht nur der grösste Arbeitgeber sein – sondern auch zum grössten Immobilien-Besitzer in unserer schönen Stadt werden!